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Grabeskirche St. Joseph

Die Entwicklung der Grabeskirche St. Joseph Viersen

Am 23. Februar 2000 wurde die ehemalige Pfarrkirche St. Joseph Viersen in die Denkmalliste der Stadt Viersen eingetragen. Dort wird sie als eines der typischen historischen Gotteshäuser beschrieben, die der Architekt Joseph Kleesattel gegen Ende des letzten Jahrhunderts in mehreren Städten am Niederrhein errichtete. Laut Denkmalliste prägt sie das Stadtbild in wesentlicher Weise und besitzt noch einen Großteil der originalen Einrichtung und Ausstattung. Der Orgel kommt demnach als inzwischen selten gewordenem Exemplar besondere Bedeutung zu. Auf dieser Seite zeigen wird die aufwändig gestalteten Fenster und geben einen Überblick über die historische Entwicklung der Kirche.

  • 23.04.1879:

    50jähriges Priesterjubiläum von Oberpfarrer Franz Josef Schroeteler (St. Remigius); es wurden ihm 6000 Mark für den Bau einer neuen Kirche im Ortsteil Rintgen übergeben.

  • 09.02.1882:

    Die Gründung eines Bauvereins wurde ins Auge gefasst; anwesend waren Herr Kaplan Aldenhoven und eine Anzahl von Herren aus dem Rintgen.

  • 17.02.1882:

    Statuten für die Gründung des Bauvereins wurden durchgesprochen und ein Ausschuss gebildet.

  • 03.03.1882:

    Auf Beschluss des Ausschusses wurde ein Rundgang durch die ganze Pfarre St. Remigius gemacht. Es sollte zur Einzeichnung von Beiträgen für den St. Joseph Bauvereins eingeladen werden. Die Geistlichkeit beteiligte sich an diesem Rundgang.

  • 1886:

    Beschluss des Kirchenvorstandes St. Remigius zur Errichtung eines Kirchenneubaus in Rintgen.

  • 19.03.1889:

    1. Spatenstich für den Kirchenneubau.

  • 16.06.1889:

    Eine endlose Prozession zog von St. Remigius aus zur Grundsteinlegung. Aus Köln war Herr Weihbischof Anton Fischer nach Viersen gereist.

  • 17.11.1891:

    Weihe der Kirche durch den Erzbischof von Köln, Dr. Philipp Kardinal Krementz.

  • 05.12.1891:

    Heinrich Körfer wurde erster Rektor an der Josephskirche. Kapläne wurden Peter Gruenter und Josef Schroedler.

  • 24.04.1892:

    Aufstellung des Turmkreuzes mit Hahn als Wetterfahne.

  • 08.10.1894/27.03.1895:

    Kirchl. Erhebung des Rektorates St. Joseph zur Pfarre/Zivil.

  • 05.07.1895:

    Heinrich Körfer wird zum Pfarrer ernannt und am 05.08.1895 feierlich eingeführt.

  • 20.09.1896:

    Pfarrer Heinrich Körfer gestorben. Kaplan Peter Gruenter wird Pfarrverwalter.

  • Sept. 1899:

    Einweihung der 1. Orgel (Fa. Stahlhut Aachen).
    Einfügung des Altarbildes (Prof. Lauenstein, Düsseldorf).

  • 02.06.1901:

    Einweihung des 1. Geläutes: 5 Glocken(Gießerei Otto aus Hemelingen bei Bremen), von wohlhabenden Bürgern gespendet.

  • 19.07.1897:

    Weihe zweier Seitenaltäre.

  • 1917:

    Verfügung des preußischen Kriegsministerium, Bronzeglocken als Rohmaterial für Geschützgießerei abzuliefern.

  • 17.02.1922:

    Weihe des 2. Geläutes aus vier Glocken, versehen mit den Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges.

  • 19.06.1922:

    Dachbrand durch Blitzeinschlag: schwere Dachschäden im Mittelschiff, am Dachreiter und an den Seitendächern des Querschiffes.

  • 1926:

    Ausmalung der Kirche durch den Kirchenmaler Wilhelm Pastern aus Krefeld.

  • 1928:

    Erhöhung des Priesterchores um 1 Meter, Einbau einer siebenstufigen Marmortreppe zum Hochaltar.

  • 29.07.1928:

    Einweihung der Kriegergedächtniskapelle in der Krypta.

  • 1933 – 1941:

    Bauliche Veränderungen (Architekt P. Salm Aachen): Änderung der Seiteneingänge.

  • 1934:

    Anbau der Taufkapelle.

  • 18.11.1934:

    Einweihung der 2. Orgel (Fa. Klais, Bonn).

  • 14.05.1942:

    Erneute Abgabe der Glocken an die Rüstungsindustrie.

  • nach 1945:

    Neueindeckung des Kirchendaches mit Schiefer.

  • 21.05.1950:

    Einweihung des 3. Geläutes (4 Glocken Marienglocke, Michaelsglocke, Gereonsglocke und Cäcilienglocke).

  • 11.11.1951:

    Weihe der Josephsglocke, Instandsetzung Mittelschiff.

  • 1962:

    Anbringung des Mosaiks über dem Hauptportal.

  • 1971:

    Entfernen des Dachreiters von der Vierung wegen zu hoher Instandsetzungskosten.

  • 1973:

    Innenraumrenovierung, teilweise Entfernung der historischen Einrichtung Kanzel, Seitenaltäere, Zusammenlegung des Anna und Herz-Jesu Altares zum Zelebrationsaltar.

  • 06.03.1994:

    Einführung von Pfarrer Alexander Schweickert.

  • 01.06.2012:

    Altarweihe in der Grabeskirche, Benediktion des Columbariums.

  • 04.06.2012:

    Erste Bestattungen.

  • Anfang November 2018:

    Fertigstellung der Bauarbeiten für die zweite Ausbaustufe.

Neue Raumaufteilung

Mit der Neugestaltung wurde im Inneren von St. Joseph ein Bereich für die Grabstätten geschaffen. Bei diesem Bereich, in dem die Urnenwände stehen, handelt es sich trotz aller optischen und örtlichen Unterschiede rein formalrechtlich um einen Friedhof. Hinzu kommt ein immer noch großer Bereich für die Liturgie mit einem neu aufgestellten Altar. Hier werden die Beisetzungsgottesdienste abgehalten. Darüber hinaus ist dies der Bereich mit Sitzplätzen für die diversen Veranstaltungen und Konzerte in der Grabeskirche.

Der Taufstein

Der Taufstein hat seinen Platz in der Mitte der für die Beisetzungen vorgesehenen Fläche gefunden. Er war der Kirche 1905 von den Rintger Junggesellen geschenkt worden und zunächst in der Taufkapelle aufgestellt. 1973 wurde er von dort zum Hauptportal versetzt.

Die Mirakelsmadonna

Die Mirakelsmadonna stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ihr Name ist von ihrem alten Standort abgeleitet: einem Kapellchen, das die Bezeichnung "Mirakelhäuschen" trug. Dieses gehörte zu einer Klosterkirche, die 1819 abgebrochen wurde. Nach einigen verschlungenen Pfaden der Madonna konnte Pfarrer Dr. Heggen, seit 1903 Pfarrer von St. Joseph, sie aus Kefeld zurückholen. Er ließ sie instand setzen, sodass sie schnell zu einem kostbaren Kleinod für die Kirche St. Joseph wurde. Heute steht die Mirakelsmadonna in der ehemaligen Taufkapelle und ist Anlaufpunkt für stille Betrachtungen und Gebete. Faszinierend ist das Spiel des Lichtes, das durch die Fenster der Kapelle fällt und sie in eine ganz besondere Atmosphäre eintaucht.

Der Kreuzweg

Die 12. Station des Kreuzweges von St. Joseph: Jesus stirbt am Kreuz. Der Kreuzweg stammt vom Heinsberger Künstler H. Koulen. Die ersten fünf Stationen wurden am 10. März 1895 eingeweiht. 

Der Heilige Joseph

Pfarrpatron der Grabeskirche ist der Hl.Joseph. Josef heißt: Gott fügt hinzu. In der neu gestalteten Grabeskirche wird die Endlichkeit des irdischen Lebens sichtbar, das seine Fortführung findet im Leben bei Gott. Somit hat St. Joseph eine weitere Funktion erhalten: Eine Brückenfunktion zwischen dem Hier und dem Jenseits. Gott fügt hinzu:

Leben wir, so leben wir dem Herrn,
sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.Röm 14, 8

Der Kreuzabnahme-Altar

Vor dem Kreuzabnahme-Altar mit der Pietà, der in der rechten Seitenkapelle steht, wurde vor allem der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht. Dann war er lange von einer Stellwand verdeckt. Im Rahmen des Umbaus zur Grabeskirche wurde der Altar wieder freigelegt.

Der Altar

Am 1. Juni 2012 wurde in der Grabeskirche St. Joseph nicht nur der neu gestaltete Friedhofsbereich eingesegnet; auch der neue Zelebrationsaltar ist durch Weihbischof em. Karl Reger konsekriert worden.

Eine solche Altarweihe kann nur durch einen Bischof erfolgen. Der Altar aus Feinbeton inmitten der Zelebrationsinsel und vom Material angeglichen an die Wände des Kolumbariums wurde mit Chrisam, das sind geweihte Öle, gesalbt. Dies erinnert an Jesus Christus (der Gesalbte), dessen Tod und Auferstehung in der eucharistischen Feier auf dem Altar vergegenwärtigt wird.

An den vier Ecken und in der Mitte des Altares entzündete der Bischof ein Feuer, das an die Brandopfer des Alten Bundes erinnert, denn der Altar ist nach christlichem Verständnis auch Opferstätte, die das Kreuzopfer Jesu in der Eucharistie erneuert. Zudem ist das Feuer Symbol des Heiligen Geistes, der auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein herabgerufen wird. Erst nach erfolgter Konsekration kann auf diesem Altar die Eucharistie gefeiert werden. (Text: Martin Alfing)

Die Unterzeichner des Protokolls von links: Michael Scholz, Pfr. Johannes Quadflieg, Brigitte Müller und Harald Hüller (Foto: Grabeskirche Viersen)

Reliquien: S. Eliphii und Soc. Ursulae (Foto: Grabeskirche Viersen)

Reliquien der Märtyrer aus Uganda: Karl Lwanga und Matthias Kalemba Mulumba (Foto: Grabeskirche Viersen)

m Altar eingeschlossen: Zwei Teile aus den alten Altären, 1 Bleikapsel sowie das Protokoll. (Foto: Grabeskirche Viersen)

Die Fenster der Grabeskirche

Für die Fenster gibt es eine sparate Übersicht mit Fotos von Bernd Hohnstock.

Architektonische Begleitung des Projektes Grabeskirche St. Joseph

Hahn Helten + Assoziierte Architekten, Aachen

Historisches Bildmaterial

Im Archiv der Pfarre St. Remigius gibt es eine Reihe historischer Bilder und Publikationen rund um die Kirche St. Joseph. Hier folgt ein Überblick über das Geschehen von 1891 bis in die 1970er Jahre. Die Urheber des historischen Materials sind größtenteils nicht bekannt. Wer eine Quellenangabe bzw. den Namen des Fotografen beisteuern kann, melde sich bitte unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Telefon 02162 1061350.

Personen und Ereignisse

Kardinal Philippus Krementz im Jahr 1891

Pfarrer Heinrich Körfer im Jahr 1891

Kaplan Peter Gruentner im Jahr 1891

Pastor Peter Flecken im Jahr 1897

Pfarrer Dr. Heggen im Jahr 1903

Besuch des späteren Papstes Pius XII in Viersen am 30. Juli 1927.

Ausschreibung für den Neubau von St. Joseph

Programm für die Konsekrations-Feier am 17. November 1891

Todesanzeigen sowie Ordnung des Leichenzuges für den am 20 Septemer 1896 im Alter von 48 Jahren verstorbenen Pfarrer Heinrich Körfer

Programm für die Einführung von Pfarrer Peter Flecken am 24. Januar 1897

Die Glockenweihe 1922

Glocken in der Glockengießerei

Verzierung der Glocke

Der Dachbrand 1922

Die Glockenweihe 1950

Demontage des Dachreiters 1971

Diverse Impressionen

Der Anna-Altar

Taufkapelle 1937

1938: Messdiener beim Hochamt. Foto: Kaplan Meuer

Beichtstuhl 1891

Der Josephaltar

Der Altar Herz Jesu

Der Maialtar im Jahr 1951

Anna Selbdritt

Erntedankfest 1935

1938: Messdiener. Foto: Kaplan Meuer